Technische Einbauten in Kirchen

Das Bild zeigt ein umfangreiches Chorpodest in einem Kirchenraum

Kirchengebäude sind häufig an sich schon schwierige Kandidaten, wenn es um Sicherheitsthemen geht. Diese Herausforderung erhöht sich noch um ein Vielfaches, wenn für bestimmte Veranstaltungen zusätzliche Aufbauten oder technische Anlagen eingebracht werden. Oft ist das Geld knapp und die Verantwortlichen finden kreative Lösungen mit den vorhandenen Mitteln und Personen. Aus Sicherheitsaspekten führt dies nicht immer zu einem guten Ergebnis.

Das abgebildete Beispiel zeigt ein mehrstufiges Chorpodest, das im und vor dem Altarraum errichtet wurde. Offenbar wurde es von handwerklich begabten Menschen speziell für den vermeintlich freien Raum hergestellt. So mag es schon viele Jahre seinen Zweck erfüllen. Ob es wirklich sicher ist, lässt sich ohne eine genaue Prüfung kaum sagen. Schauen wir jedoch allein auf die Absturzsicherung der Bühne, stellen wir fest, dass vorne keine existiert und hinten eine Lösung gefunden wurde, die nicht vertrauenswürdig wirkt. Darüber hinaus scheint das Podest für den Dirigenten direkt im Fluchtweg vor den vorderen Bankreihen zu stehen. Keine gute Lösung.

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Weitere Informationen zu diesem Thema und über Wege zu möglichen Veränderungs- und Handlungsschritten im Blick auf Ihre Kirche bekommen Sie gerne von mir. Ich freue mich auf Ihre Anfrage.

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Fluchtwege in Kirchen

Vielerorts erlebe ich bei Begehungen Kirchen, deren Vorräume und Ausgangsbereiche als Lagerfläche benutzt werden. Dies erscheint auf den ersten Blick die einfachste Lösung zu sein. Tische, überzählige Stühle, technisches Equipment oder die erwähnten Podeste – das alles findet seinen Platz in Bereichen, die hierfür nicht geeignet sind. Zum einen versperrt das Material oft Ausgänge und Fluchtwege, zum anderen hat es als unnötige Brandlast dort nichts verloren.

Dennoch hat offenbar jemand entschieden, dass es an dieser Stelle gelagert wird. Vielleicht war es der Küster oder auch die Kirchenmusikerin? „Da ist noch Platz. Tun wir es da hin. “ Oder liegt es einfach schon immer dort, alle haben sich an den Anblick gewöhnt und niemand fällt mehr auf, dass dort ein Problem schlummert?

Kirchen sind in der Regel nicht gerade mit Ausgängen und Fluchtwegen gesegnet. Da kommt es zwangsläufig auf jede Tür an. Sie mutwillig zu versperren, den Durchgang zu verengen und diesen auch noch mit brennbarem Material zur Falle werden zu lassen, ist ein ernstzunehmendes Problem.

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Come as you are

Das Stichwort Barrierefreiheit hat bei der Gestaltung von Versammlungsstätten und für die Planung von Veranstaltungen eine große Bedeutung. Dabei geht es nicht um Komfort sondern um ernstzunehmende Schritte zu gerechter Teilhabe. Mittlerweile sind vielerorts zumindest die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Personen im Blick. Viele andere Bereiche wie z.B. die Sprache (Übersetzungen, taktile Leitsysteme, Gebärdendolmetschen, …) sind durchaus ausbaufähig.

Hilfreich ist es, für die eigenen Veranstaltungen mit entsprechenden Verbänden oder Personen in den Dialog zu treten mit der Frage, was wir verbessern können. Sonst kommt es schnell zu Ergebnissen wie in der Abbildung und damit nur zu Notlösungen.

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Was nicht passt, wird passend gemacht?

Was tun wir, wenn mehr Leute ins Kino oder ins Theater wollen, als Plätze vorhanden sind? Wir verweisen sie auf eine andere Vorstellung.

Was tun wir, wenn mehr Menschen in die Kirche wollen, als Plätze vorhanden sind? Wir stellen Stühle dazu, an jede erdenkliche Stelle die auf den ersten Blick noch frei zu sein scheint.

Dieses Thema ist höchst sensibel, weil es die Frage produziert, ob Menschen an der Kirchentür abgewiesen werden dürfen. Insbesondere zu Weihnachten oder anderen großen Festen wird das in der Praxis zu einem echten Problem. Oft gibt es aber auch sehr unterschiedliche Einschätzungen zwischen Küster und Kirchenmusiker. Was tun?

Ich empfehle einen konstruktiven Austausch der Verantwortlichen und Beteiligten mit verbindlichen Lösungen und Absprachen. Wenn allen Seiten die jeweilige Verantwortung bewusst wird, kann es eine gute Abwägung von inhaltlichen Interessen und Sicherheitsbedenken geben. Dies allerdings nur, wenn es nicht im Kontext des Aufbaus für eine konkrete Veranstaltung geschieht sondern grundsätzlich und ohne konkreten Handlungsdruck.

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„Du kannst nicht vorbei“

Nicht alle Wege führen nach Rom und nicht alle Bereiche in einer Kirche sind für Besucherinnen und Besucher begehbar. Nun gibt es viele Möglichkeiten der Absperrung, um zu verhindern, dass unsichere Treppen oder Gänge betreten werden. Dieses Beispiel zeigt, wie es sicherlich vielerorts gelöst wird. Eine Kette, eine Beschilderung sollen hier ausreichen.

Ich frage mich, ob diese Plastikkette wirklich ein geeignetes Mittel ist, um den Zugang zu verhindern. Die Erfahrung lehrt, dass eine solche Lösung eher neugierig macht und Menschen dazu neigen, sie zu ignorieren. Auch das zusätzliche Schild mit dem Hinweis auf eine drohende Lebensgefahr ist aus meiner Sicht eher ein ungeeigneter Versuch der Information. Zumal vorausgesetzt wird, dass ich lesen kann oder mit der Deutung von Piktogrammen vertraut bin. Was ist z.B. mit Kindern oder fremdsprachigen Besucherinnen und Besuchern?

Wenn es sich hier wirklich um einen unsicheren Weg handelt, der nur unter Lebensgefahr begangen werden kann, hielte ich eine massivere bauliche Lösung durch ein abgeschlossenes Gitter für unabdingbar. Und nebenbei: besteht die Lebensgefahr auch für die Mitarbeitenden der Kirchengemeinde wie etwa den Küster?

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Was lehrt uns Notre-Dame?

Ein privater Aufenthalt in Paris kam einige Tage zu spät. Am Vorabend meiner Anreise brannte Notre-Dame. Der Besuch in dieser Kirche sollte einer der Höhepunkte meiner Reise werden. Das Bild zeigt, das eine Besichtigung nicht möglich war und ein umfangreicher Sicherheitsbereich um die Kathedrale errichtet worden war.

Nach derzeitigen Erkenntnissen hatten Dacharbeiten das Feuer ausgelöst. Augenzeugen berichten, dass es während einer Messe einen Feueralarm gab und die Kirche von Sicherheitspersonal geräumt wurde. Trotz der immensen Sachschäden kamen so immerhin keine Menschen zu Schaden.

Im Nachgang zu diesem Ereignis wurde an vielen Stellen und in den Medien die Frage diskutiert, ob so etwas auch in Deutschland passieren kann (ja, natürlich!) und wie dann insbesondere die Kunstgegenstände in den Kirchen gerettet werden können. Was ich nicht wahrgenommen habe, ist eine Debatte über den Schutz von anwesenden Menschen. In Paris gab es hierfür zwei entscheidende Elemente: 1. ein Brandmeldesystem mit Feueralarm und 2. Ordnungspersonal für die Evakuierung des Gebäudes. Beides ist in den Kirchen Deutschlands selten vorzufinden.

Wie wird also ein Brand entdeckt, wie werden laufende Veranstaltungen abgebrochen und Besucherinnen und Besucher informiert, wie wird eine geordnete Räumung der Kirche vorgenommen? Das sind elementare Fragen, die Verantwortliche in Kirchen sich stellen und beantworten sollten.

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